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Omnichannel Marketing: eine Strategie auf allen Kanälen

Lesezeit: 12 Minuten
Verbraucher haben viele Möglichkeiten, ihre Einkäufe zu erledigen: im Geschäft vor Ort, beim Teleshopping, aus dem Katalog oder im Internet. Zur Bezeichnung dieses Mehrkanalhandels sind die Begriffe Omnichannel, Multichannel und Crosschannel geläufig. Allerdings sind sie keineswegs synonym zu verwenden. Welche Unterschiede es gibt und wie die richtige Omnichannel-Strategie aussieht, erfahren Sie im folgenden Text.

Was ist ein Omnichannel? – Definition im Marketingbereich

Beim Omnichannel Marketing geht es darum, ein geräte- und mediumübergreifendes Nutzererlebnis zu ermöglichen. Der Begriff „omnis“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „jeder“ oder „alles“. Somit sollen dem Nutzer alle Kanäle – egal ob online oder offline – bei einem Einkauf oder einer Beratung zur Verfügung stehen. Außerdem soll er dabei so leicht von einem Medium zum nächsten wechseln können, als wäre es eins.

Ziele vom Omnichannel Marketing

Ziel des Omnichannel Marketings ist es, dem Kunden eine größtmögliche Flexibilität zu gewährleisten. Der User soll zu jedem Zeitpunkt zwischen verschiedenen Kanälen wechseln und seinen Handlungsprozess dabei stets fortsetzen können. So soll es ihm zum Beispiel nach einem Anruf beim Kundenservice möglich sein, die Beratung per E-Mail weiterzuführen, ohne dass er die Ausgangssituation zunächst erneut darlegen muss. Hierzu bedarf es der Speicherung bestimmter Daten auf einem Gerät oder Kanal, die ebenso auf anderen Kanälen zugänglich sind.

Unterschiede zum Cross- und Multichannel

Die Begriffe „Multichannel“, „Crosschannel“ und „Omnichannel“ werden oftmals synonym verwendet. Das Omnichannel Marketing stellt jedoch eine Weiterentwicklung zum Crosschannel und Multichannel dar. In den folgenden Absätzen werden die Multichannel- sowie die Crosschannel-Strategie erklärt.

Multichannel

Mit einer Multichannel-Strategie bedient ein Unternehmen mehrere Kanäle. Diese existieren jedoch anders als beim Omnichannel unabhängig voneinander. Sie sind nicht miteinander verbunden, sodass der Kunde die Kanäle zwar parallel, aber nicht interaktiv nutzen kann.

Crosschannel

Beim Crosschannel gehen Unternehmen einen Schritt weiter als beim Multichannel. Sie besitzen mehrere Vertriebskanäle, die darüber hinaus miteinander verknüpft sind. Dadurch ergeben sich für den Kunden neue Möglichkeiten, wie z. B. „Click & Collect“. Das bedeutet, er kann seine Ware online bestellen und im Laden abholen. Das System basiert dabei auf einer gemeinsamen Kundendatenbank, einem Warenbestand sowie einem Lager. Anders als beim Omnichannel kommt es dabei jedoch noch nicht zu einer Art Verschmelzung der verschiedenen Kanäle. Es ist also kein nahtloser kanalübergreifender Einkauf möglich.

Warum ist Omnichannel wichtig?

In dieser digitalisierten Welt erwarten die Verbraucher vom Händler eine Auswahl an mehreren Kanälen. Nahtlose Prozesse sorgen für zufriedene Kunden, was sich wiederum finanziell für das Unternehmen auszahlt. Je weniger Hürden der Nutzer während des Kaufprozesses nehmen muss, desto wahrscheinlicher ist der Kaufabschluss sowie die Rückkehr des Kunden zum Anbieter.

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Entwicklung einer Omnichannel-Strategie

Die Implementierung von Omnichannel-Vorgängen stellt eine große Herausforderung an Unternehmen dar. Daher gilt es, vorab einige grundlegende Rahmenbedingungen zu schaffen:

  • Unternehmenskultur und Kanäle definieren: Zunächst ist es wichtig, unternehmenseigene Ziele und KPIs zu bestimmen. Denn je nach Unternehmenskultur bietet sich nicht jede Kanalverknüpfung an. Außerdem stellt sich die Frage, was überhaupt umsetzbar ist: Click & Collect, Apps, Chatbots, QR-Codes usw.
  • Kompetenzen zusammenstellen: Beim Omnichannel wird eine Menge technisches Know-how benötigt. Die IT-Infrastruktur muss auf mehrere Kanäle ausgelegt und auch die Zusammenarbeit über mehrere Abteilungen hinweg sollte gegeben sein. Außerdem müssen die Kundendaten jederzeit aktualisiert und rechtskonform zur Verfügung stehen.
  • Kosten optimieren: Es bedarf einer transparenten Kosten- und Potenzialanalyse sowie einer konkreten Maßnahmenplanung, damit langfristiges Einsparpotenzial der Omnichannel-Strategie genutzt werden kann.
  • Supply Chain ausbauen: Omnichannel-Strategien gehen mit einem komplexen Supply Chain Management (SCM) einher. Ggf. ist hier ein Ausbau erforderlich, z. B. für die Echtzeitanzeige der Warenverfügbarkeit.

Sinnvoller Omnichannel für den Kunden

Wichtige Aspekte der Omnichannel-Strategie für den Kunden

Folgende Aspekte sind wichtig, damit sich die Nutzer wohlfühlen:

  • Optional: Für eine erfolgreiche Omnichannel-Strategie ist es essenziell, dass der Kanalwechsel optional angeboten wird. Ein erzwungener Kanalwechsel wird vom Nutzer i. d. R. als störend empfunden. Somit sollte auch bei der Verbindung mehrerer Vertriebswege stets die Möglichkeit bestehen, die Kaufabwicklung o. Ä. innerhalb eines Kanals durchzuführen.
  • Personalisiert: Kunden wünschen sich, als Individuen betrachtet und wiedererkannt zu werden. Das ist nicht nur im stationären Handel der Fall, sondern auch bei Online-Käufen. Wendet sich ein Nutzer beispielsweise über einen Social-Media-Kanal an den Kundenservice, sollte dieser einen Überblick über frühere Einkäufe sowie den aktuellen Vorgang haben, um den User individuell beraten zu können.
  • Vernetzt: Die technische Verknüpfung aller Kanäle ist eine Grundvoraussetzung für das Omnichannel Marketing. Darüber hinaus ist es enorm wichtig, dass die verschiedenen Geschäftsbereiche innerhalb des Unternehmens miteinander vernetzt werden. So benötigt beispielsweise der Kundendienst Einblicke in den Vertrieb, um den Usern bei Bedarf effektiv helfen zu können.
  • Einheitlich: Die verschiedenen Vertriebskanäle sollten einheitlich gestaltet sein. Das bedeutet z. B., dass ein Produkt nicht nur online, sondern auch im Laden vorrätig ist. Zudem lohnt es sich, das Design der Unternehmenswebsite möglichst auf allen Kanälen zu integrieren.
  • Zentral: Damit sämtliche Daten für eine gelungene Personalisierung und ein individuelles Kundenerlebnis zur Verfügung stehen, ist eine zentrale Speicherung und Verwaltung notwendig. Hierfür eignen sich Customer-Relationship-Management-Lösungen (CRM), auf die Marketing, Vertrieb und Kundendienst gleichermaßen zugreifen können.

Beispiele für erfolgreiches Omnichannel-Management

Die meisten Unternehmen bieten Multichannel-Lösungen für ihre Kunden an. Im Bereich des Cross- und Omnichannels gibt es dagegen noch Potenzial. Ein Beispiel für erfolgreiches Omnichannel-Management ist etwa ein Kaffeekonzern mit diesen kanalübergreifenden Optionen:
Kunden können per App die Kaffeesorte ermitteln, die am besten zu ihren persönlichen Vorlieben passt. Die App speichert diese Informationen im Einkaufswagen, sodass sie auch im Onlineshop verfügbar sind. In den Lieferoptionen ist nicht nur „Click & Collect“ enthalten, sondern auch ein Abonnement ist dank intelligenter Kaffeemaschinen möglich. Diese können etwa den Bohnenfüllstand an die App übermitteln und für eine automatische Nachbestellung sorgen. Um die Kunden über alle Kanäle zu erreichen, stellt die App darüber hinaus individualisierte Rabattcoupons bereit, die im Laden eingelöst oder per Social Media an Freunde weitergeleitet werden können.

So entwickeln Sie eine Omnichannel-Strategie in sechs Schritten

Die Entwicklung einer erfolgreichen Omnichannel-Marketing-Strategie folgt einem klaren Fahrplan, der Unternehmen dabei unterstützt, kanalübergreifende Kundenerlebnisse systematisch zu gestalten und umzusetzen. Das folgende sechsstufige Modell bietet Orientierung bei der Planung und Implementierung und berücksichtigt wesentliche Aspekte von der Kundenanalyse bis zur kontinuierlichen Optimierung.

1. Kunden verstehen und Touchpoints erfassen

Ein tiefgreifendes Verständnis des Kundenverhaltens bildet die Grundlage jeder Omnichannel-Marketing-Strategie. Kunden bewegen sich heutzutage auf verschiedenen Kanälen gleichzeitig und wechseln häufig zwischen Online- und Offline-Umgebungen. Um diese komplexen Nutzerwege nachvollziehen zu können, bewähren sich Methoden wie:

  • Customer Journey Mapping zur Visualisierung aller Berührungspunkte
  • Qualitative und quantitative Kundenbefragungen zur Erfassung von Präferenzen und Erwartungen

Wichtig ist dabei nicht nur die Identifikation der einzelnen Touchpoints, sondern auch die Bewertung ihrer Relevanz im Kaufprozess. Beispielsweise findet die Recherche oft online statt, während der Kaufabschluss dann im stationären Handel erfolgt. Durch die umfassende Analyse entsteht eine solide Basis für die kundenzentrierte Omnichannel-Strategie.

2. Zielsetzung und Vision definieren

Nach der Erfassung der Kundenbedürfnisse steht die klare Definition von Zielen im Mittelpunkt. Eine Omnichannel-Marketing-Strategie verfolgt typischerweise mehrere Zielsetzungen, darunter eine Steigerung der Conversion-Rate, eine verbesserte Kundenzufriedenheit sowie eine langfristige Bindung der Kunden an die Marke. Um diese Ziele greifbar und messbar zu machen, bietet sich die SMART-Formel an: Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und terminiert formuliert sein.

Zusätzlich empfiehlt sich die frühzeitige Auswahl von Key Performance Indicators (KPIs), die als Messgrößen dienen. Beispiele hierfür sind:

Eine präzise Zieldefinition schafft klare Orientierung für alle Beteiligten und ermöglicht eine zielgerichtete Erfolgskontrolle.

3. Kanalstrategie entwickeln

Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse erfolgt die Auswahl und Priorisierung der Vertriebskanäle. Dabei spielen die Erwartungen und Präferenzen der Zielgruppe eine zentrale Rolle. Die Kommunikation über alle Berührungspunkte hinweg wird aufeinander abgestimmt, um ein einheitliches und konsistentes Markenerlebnis sicherzustellen.

Wesentliche Aspekte sind dabei:

  • Konsistente Botschaften über alle Kanäle hinweg
  • Einheitliche Formate, die sich an der jeweiligen Nutzererwartung orientieren
  • Harmonische Integration der Kanäle für ein nahtloses Erlebnis

Diese kanalübergreifende Integration vermeidet Brüche im Nutzererlebnis und stärkt das Vertrauen in die Marke.

4. Technologische Infrastruktur bereitstellen

Die technologische Basis ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Systeme wie Customer-Relationship-Management (CRM), Customer Data Platforms (CDP) und Marketing-Automation-Tools werden integriert, um eine zentrale und kanalübergreifende Kundendatenbasis zu schaffen. 

Diese Systeme ermöglichen eine zentrale, kanalübergreifende Kundendatenbasis und schaffen eine einheitliche Sicht auf den Kunden. Ein robustes Datenmanagement sorgt zudem für:

  • Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
  • Schutz sensibler personenbezogener Daten
  • Regelmäßige Updates und Sicherheitsaudits

Damit stellen Sie sicher, dass die Datenintegrität geschützt ist und Sie gewährleisten Compliance.

5. Zusammenarbeit und Prozesse koordinieren

Die erfolgreiche Umsetzung von Omnichannel Marketing erfordert eine enge Verzahnung verschiedener Abteilungen, darunter Marketing, Vertrieb, Kundenservice und IT. Die Koordination dieser Bereiche fördert eine ganzheitliche Sicht auf den Kunden und stellt sicher, dass Maßnahmen übergreifend abgestimmt sind. Agile Arbeitsweisen tragen dazu bei, die Flexibilität zu erhöhen und schnelle Reaktionen auf sich ändernde Marktbedingungen zu ermöglichen. Dazu zählen regelmäßige Abstimmungstreffen wie wöchentliche Synchronisationen oder Sprintplanungen, die eine transparente Kommunikation fördern. Durch den Aufbau eines vernetzten Teams entsteht eine Unternehmenskultur, die die kanalübergreifende Zusammenarbeit unterstützt und den Fokus auf den Kunden legt.

6. Feedback auswerten und Strategie optimieren

Die kontinuierliche Erfolgsmessung bildet die Basis für eine datengetriebene Weiterentwicklung. Dafür werden verschiedene Instrumente eingesetzt:

  • Umfragen und Surveys zur Kundenzufriedenheit
  • CX-Kennzahlen wie Net Promoter Score und Customer Effort Score
  • Analyse von Touchpoints und Nutzerverhalten

Diese Daten liefern wertvolle Hinweise darauf, welche Touchpoints gut funktionieren und wo Optimierungspotenzial besteht. Die gesammelten Erkenntnisse ermöglichen eine datenbasierte Anpassung und Personalisierung der Kundeninteraktionen. So können Inhalte, Angebote oder Services gezielt an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer angepasst werden. Die iterative Optimierung sorgt daf

Marktforschung im Omnichannel

Mit einem geeigneten Omnichannel Tool lassen sich die Auswirkungen der verschiedenen Kanäle auf den Marken- und Unternehmenserfolg gezielt untersuchen. Darüber hinaus sind Analysemethoden für das sogenannte Research Shopping sinnvoll, die das Kaufverhalten der Kunden auswerten. Dabei werden z. B. diese Fragen beantwortet: Auf welche Art und Weise sucht der User in einem Kanal nach Produkten oder Informationen? Welchen Kanal nutzt er anschließend für den Einkauf?
Wichtige Omnichannel-Begriffe hierbei sind:

  • Showrooming: Verbraucher suchen gleichzeitig sowohl im stationären Handel (offline) als auch im zugehörigen Webshop (online) nach Informationen, Produkten und attraktiven Preisen.
  • Webrooming: Verbraucher suchen online nach Informationen und Angeboten, kaufen anschließend aber offline ein. Um dieses Kundenerlebnis mit nahtlosem Omnichannel zu unterstützen, können Unternehmen beispielsweise Tablets zur Informationssuche oder WLAN für die Nutzung der eigenen Endgeräte im Laden zur Verfügung stellen.

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Qualtrics Experience Management ermöglicht Unternehmen eine einfache, verständliche und personalisierte Umsetzung von Omnichannel-Maßnahmen. Aktuelle Kunden- und Mitarbeiterdaten sowie Marken- und Produkterkenntnisse werden in Echtzeit dargestellt und mithilfe von praktischen Analysetools ausgewertet. Unser kompetentes Fachpersonal führt Sie persönlich durch die Experience-Management-Plattform und unterstützt Sie beim Aufbau eines individuellen Omnichannels.

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