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Candidate Experience: Definition und Optimierung

Lesezeit: 8 Minuten
Eine positive Candidate Experience erleichtert es Unternehmen, qualifizierte Bewerber für sich zu gewinnen. Es gilt, den gesamten Recruiting-Prozess so bewerberfreundlich wie möglich zu gestalten. Erfahren Sie im Folgenden, wie Ihr Unternehmen von einer guten Candidate Experience profitiert und wie sie die Erfahrungen Ihrer Bewerber verbessern können.

Was ist Candidate Experience?

Die Candidate Experience umfasst sämtliche Erfahrungen, die ein Bewerber bei einem Unternehmen während des Bewerbungsverfahrens macht. Dazu gehören folgende Berührungspunkte:

  • Aufrufen der Stellenausschreibung oder Unternehmenswebsite
  • Erste Kontaktaufnahme bzw. Einreichen der Bewerbungsunterlagen
  • Vorstellungsgespräche und Einstellungstests
  • Zusage bzw. Absage vonseiten des Unternehmens

Auch die Erfahrungen, die ein erfolgreicher Bewerber unmittelbar nach dem Bewerbungsprozess sammelt, sind bei der Candidate Experience zu berücksichtigen. Dazu gehört z. B. das Onboarding.

Warum ist die Candidate Experience wichtig?

Die besten Arbeitskräfte gewinnt ein Unternehmen nur mit einer rundum positiven Candidate Experience. Denn diese dient dazu, Bewerber von den Vorzügen des Unternehmens zu überzeugen. Ein einwandfreier Bewerbungsprozess spricht sich herum. Auch die Kandidaten, die nicht eingestellt werden, empfehlen das Unternehmen oftmals weiter, wenn ihnen die Candidate Experience zugesagt hat.
Mit gezieltem Candidate Experience Management verbessern Unternehmen die Erfahrungen ihrer Bewerber und profitieren von folgenden Vorteilen:

  • Die Kandidaten bleiben bis zum Schluss im Bewerbungsverfahren, sodass Unternehmen eine größere Auswahl an potenziellen Mitarbeitern haben.
  • Die Bewerber empfehlen das Unternehmen unabhängig vom Ergebnis weiter, z. B. bei Freunden, ehemaligen Kollegen oder online auf Bewertungsportalen.
  • Dies sorgt wiederum für eine größere Zahl von qualifizierten Bewerbern bei späteren Stellenausschreibungen.
  • Das Unternehmen findet durch die größere Bewerberzahl und gut durchdachte Prozesse schneller den Kandidaten, der am besten zu ihm passt. Dadurch spart es sowohl personelle Ressourcen als auch Kosten.
  • Positive Empfehlungen stärken die Reputation des Unternehmens als Arbeitgeber, ähnlich wie beim Employer Branding.
  • Verläuft die Candidate Experience angenehm, so verbessert dies das Ansehen der Marke – und damit auch die Markenwahrnehmung von Kunden.

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Die Candidate Experience in sechs Phasen

Damit Unternehmen ihre Candidate Experience verbessern können, müssen sie sich über sämtliche Touchpoints mit dem Bewerber bewusst sein. Im Allgemeinen sind hier nicht nur der Bewerbungsprozess, sondern auch Aktivitäten vor und nach dem Recruiting zu berücksichtigen.

1. Anziehungsphase

Der erste Kontakt zwischen dem Unternehmen und einem potenziellen Bewerber sollte bereits so viel Interesse wecken, dass sich der Kandidat weitere Informationen einholen möchte. Dabei kann es sich sowohl um einen initiativen Kontakt handeln, z. B. ein Gespräch auf einer Jobmesse, als auch um einen indirekten Kontakt, etwa die Empfehlung eines Bekannten.

2. Informationsphase

Im nächsten Schritt informiert sich der Interessent über das Unternehmen sowie die vorhandenen Stellenausschreibungen. Diese sollten einen professionellen Eindruck hinterlassen, das Unternehmen attraktiv präsentieren und auf die Fähigkeiten und Erwartungen des gewünschten Bewerbers zugeschnitten sein.

3. Bewerbungsphase

Der eigentliche Bewerbungsprozess erfordert den größten Zeitaufwand für den Interessenten. Um eine angenehme Candidate Experience zu gewährleisten, empfiehlt es sich, Online-Bewerbungen zu ermöglichen. Zu beachten ist dabei, dass …

  • … die Online-Formulare übersichtlich aufbereitet sind.
  • … Dokumente schnell und einwandfrei hochzuladen sind.
  • … der Kandidat eine Bestätigungsmail erhält, die freundlich und einladend klingt.

4. Auswahlphase

Im Zuge des Auswahlverfahrens kommt es zu einer Reihe verschiedener Kontaktpunkte, die einen positiven Eindruck vermitteln sollten:

  • Bewerbungsgespräche: persönlich, per Audio- oder Videoanruf
  • Empfang im Unternehmen
  • anschließende Kommunikation, Art und Dauer für die Rückmeldung

5. Onboarding-Phase

Auch nach einer Zusage ist eine offene Willkommenskultur weiterzuführen. Denn diese hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der Kandidat für das Unternehmen entschieden hat. Zu ihr gehört ein umfangreicher Onboarding-Prozess, der den Einstieg in den Unternehmensalltag erleichtert, den Kandidaten aber gleichzeitig nicht überfordern darf.

6. Bindungsphase

Neben den prozessrelevanten sind auch die menschlichen Aspekte zu berücksichtigen. Der neue Mitarbeiter sollte sich im Team integrieren und mit seinen ersten Aufgaben wohlfühlen. Erst wenn er zu einem festen Bestandteil des Unternehmens geworden ist, mündet die Candidate Experience in die Employee Experience.

Wie lässt sich Candidate Experience messen?

Die Candidate Experience lässt sich am besten durch Bewerber-Feedback messen. Unternehmen können dafür erfolgreiche Bewerber sowie Kandidaten, die den Bewerbungsprozess abgebrochen haben, eine Umfrage per E-Mail schicken. Der Umfrageteilnehmer bewertet dann anhand konkreter Fragen zu den einzelnen Phasen der Candidate Experience seinen Bewerbungsprozess.
Weitere Indikatoren zur Messung der Candidate Experience sind z. B. die Besucherzahlen, die Bounce Rate sowie die Verweildauer auf den Karriereseiten des Unternehmens. Anhand dieser Daten lässt sich darauf schließen, an welcher Stelle potenzielle Bewerber das Interesse verlieren.

5 Tipps für eine bessere Candidate Experience

Ziel des Candidate Experience Managements ist es, jede Begegnung mit potenziellen Bewerbern und Mitarbeitern positiv und motivierend zu gestalten. Es gilt, Interessenten einer Stellenausschreibung genauso zuvorkommend zu behandeln wie Kunden bei der Customer Experience. Mit den folgenden Tipps verbessern Arbeitgeber die Erfahrungen ihrer Jobkandidaten und sorgen für den nachhaltigen Erfolg ihres Unternehmens.

1. Persona für potenzielle Mitarbeiter erstellen

Um die richtige Zielgruppe für Produkte und Dienstleistungen anzusprechen, ist die sogenannte Buyers Persona ein hilfreiches Mittel. Daran angelehnt können Unternehmen eine Candidate Persona entwickeln. Dabei stehen Qualifikation, Eigenschaften und Persönlichkeit des Wunschkandidaten im Vordergrund. Es ist sinnvoll, dass sich Unternehmen folgende Fragen beantworten:

  • Benötigt der Bewerber eher analytische oder kreative Fähigkeiten?
  • Ist ein introvertiertes oder extrovertiertes Auftreten für die Stelle von Vorteil?
  • Welche Ziele verfolgt der Kandidat? Möchte er sich schnell weiterentwickeln und eine Führungsposition einnehmen?
  • Welche Motivation treibt ihn im Job an? Strebt er nach Anerkennung? Möchte er etwas Gutes tun?
  • Über welche Kommunikationskanäle ist der Wunschkandidat eher zu erreichen, z. B. über eine Business-Plattform oder Facebook?

Eine Candidate Persona ist immer auf eine konkrete Jobposition ausgerichtet. Denn Manager verfolgen beispielsweise andere Ziele als Kassierer. Die Stellenausschreibung sollte anschließend genau auf die Candidate Persona zugeschnitten sein und über die relevanten Kommunikationskanäle veröffentlicht werden.

2. Touchpoints erkennen und optimieren

Während seiner Candidate Journey durchläuft der Bewerber verschiedene Touchpoints mit dem Unternehmen. Im Candidate Experience Management ist jeder einzelne davon zu berücksichtigen und ggf. zu optimieren. Das beinhaltet z. B., …

  • … ansprechende Stellenanzeigen zu gestalten.
  • … einen nutzerfreundlichen Bewerbungsprozess zu implementieren – auch mobile über das Smartphone.
  • … kurze Antwortzeiten zu realisieren.
  • … individuelle und ehrliche Absagen statt unpersönliche Standardmitteilungen zu versenden.
  • … eine ausführliche Einarbeitung der neuen Mitarbeiter zu gewährleisten.

3. Führungskräfte durch HR-Mitarbeiter schulen

Oft lehnen potenzielle Bewerber die angebotene Stelle nach dem Jobinterview ab. Denn viele Führungskräfte, die Einstellungsgespräche führen, sind nicht im richtigen Umgang mit Bewerbern vertraut. Damit sich die Kandidaten wohlfühlen, ist es wichtig, eine angenehme und offene Atmosphäre zu schaffen sowie auf die individuellen Bedürfnisse des Bewerbers einzugehen. Qualifizierte Recruiter können Führungskräfte dahingehend schulen und zur Verbesserung des Bewerbungsklimas beitragen.

4. Umfragen durchführen

Durch Mitarbeiterbefragungen von neuen Angestellten sammeln Unternehmen wichtige Erkenntnisse:

  • Wie haben die Mitarbeiter den Bewerbungsprozess empfunden?
  • Was ist verbesserungswürdig?
  • Was hat einen positiven Eindruck hinterlassen?
  • An welchen Stellen wäre das Anstellungsverhältnis beinahe gescheitert und wieso?

Ähnliche Umfragen sollten Unternehmen auch an Kandidaten senden, die während des Bewerbungsprozesses abgesprungen sind. Diese teilen meist ihre ehrliche Meinung mit, da sie nichts zu verlieren haben. So legen sie jedes Optimierungspotenzial des Recruitings offen.

5. Software einsetzen

Es gibt zahlreiche Tools, die das Bewerbermanagement erleichtern und Prozesse beschleunigen. Candidate Experience Software unterstützt Recruiter z. B. bei folgenden Vorgängen:

  • Analyse der Candidate Journey
  • Einrichtung und Automatisierung von Online-Bewerbungsprozessen
  • Schnellere Rückmeldungen
  • Einholen von Feedback von Bewerbern und Mitarbeitern
  • Optimierung von Onboarding-Prozessen

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