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Employee Lifecycle – Definition, Phasen und Maßnahmen

Lesezeit: 8 Minuten
Der Employee Lifecycle stellt die Laufbahn eines Angestellten innerhalb eines Unternehmens dar, vom Recruiting über die Einstellung bis hin zum Ausscheiden aus dem Unternehmen. Wie genau sich der Employee Lifecycle eines jeden Mitarbeiters gestaltet, rückt immer mehr in das Interesse von Arbeitgebern. Hier finden sich wichtige Anhaltspunkte, um die gesamte Employee Experience zu optimieren. Aus welchen Phasen sich der Employee Lifecycle zusammensetzt und welche Aufgaben für das HR dahinterstehen, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist der Employee Lifecycle?

Der Employee Lifecycle bildet die Entwicklung eines Arbeitnehmers innerhalb eines Unternehmens durch mehrere Phasen ab – angefangen mit der Recruitment-Phase, in der ein Unternehmen zunächst einen potenziellen Arbeitgeber darstellt, bis hin zum Exit, wenn der Mitarbeiter das Unternehmen verlässt.

Jede Etappe bringt verschiedene Erwartungen und Aufgaben sowohl für die angestellte Person als auch ihren Arbeitgeber mit. Die aufeinanderfolgenden Phasen fügen sich zu einem Kreislauf zusammen, daher die Bezeichnung Mitarbeiter-Lebenszyklus.

Warum gewinnt der Employee Lifecycle an Bedeutung?

Mit dem Employee-Lifecycle-Modell (ELM) versuchen Unternehmen, den Werdegang ihrer Mitarbeitenden nachzuvollziehen und abzubilden. Denn je besser sie die Erfahrungen und Wahrnehmung ihrer Angestellten nachvollziehen können, desto eher sind sie dazu in der Lage die Employee Experience zu optimieren.

In Zeiten des Fachkräftemangels sind qualifizierte Arbeitnehmer in der Position, aus mehreren Angeboten den passenden Arbeitgeber auswählen zu können. Damit wird jeder Karriereschritt zu einer expliziten oder impliziten Entscheidung für oder gegen den Arbeitgeber. Dieser steht vor der Aufgabe, das Arbeitsleben möglichst angenehm und inspirierend für seine Angestellten zu gestalten. So bauen Arbeitnehmer eine langfristige Bindung ans Unternehmen auf und sind motiviert, sich einzubringen und Mitarbeiterengagement zu zeigen. Im Kontext des Employee-Experience-Managements gewinnt der Employee Lifecycle daher immer mehr an Bedeutung. Analog zur Customer Journey für die Customer Experience versuchen die Personalverantwortlichen in Unternehmen, sich so in ihre Mitarbeitenden hineinzuversetzen.

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Das Employee-Lifecycle-Modell in 7 Phasen

Je nach Definition besteht das Employee-Lifecycle-Modell aus 5 bis 7 Phasen. Das klassische Modell mit 5 Phasen beginnt beim Recruiting und endet mit dem Exit des Mitarbeiters. Dieses Modell stellt jedoch eher eine lineare Spanne dar. Erst das Employee-Lifecycle-Modell mit 7 Phasen formt diese zu einem Zyklus. Hier bilden die Attraction als erste Phase und die Alumni als letzte zusammen mit den Zwischenphasen eine in sich geschlossene Abfolge von Ereignissen. Um die Zusammengehörigkeit der ersten und letzten Phasen zu verdeutlichen, wird zunächst der klassische Einstieg in den Employee Lifecycle betrachtet – das Recruiting.

Employee life cycle

1. Phase: Attraction

Ehemalige Mitarbeiter tragen entscheidend zum Employer Branding bei – und ein positives Image stärkt die Position von Unternehmen auf dem Arbeitskräftemarkt. Ihr guter Ruf eilt ihnen voraus und lockt stetig neue Bewerber an. Diese möchten die Unternehmenskultur kennenlernen, noch bevor Personaler im Recruiting aktiv auf interessante Kandidaten zugehen.

2. Phase: Recruiting

Während des Recruitings ist das Employer Branding von entscheidender Rolle, um Bewerber vom Unternehmen zu überzeugen. HR-Manager und Recruiter müssen in der Lage sein, die Vorzüge des Unternehmens überzeugend darzustellen. Daneben gilt es, den Bewerbungsprozess in jedem Schritt so einfach und angenehm wie möglich für den Kandidaten zu gestalten.

3. Phase: Onboarding

Das Onboarding ist eine entscheidende Bewährungsprobe für das Unternehmen, um die Anreize für neue Mitarbeitende erstmals zu bestätigen. Sind die Mitarbeiter-Benefits in den Arbeitsalltag integriert? Neben der fachlichen Einarbeitung gilt es neue Kollegen mit dem Team und den Unternehmensstrukturen vertraut zu machen. Je reibungsloser das Onboarding verläuft, desto einfacher ist es für neue Mitarbeitende zu lernen, welche Erwartungen an sie gestellt werden.

4. Phase: Development

Schon während des Onboardings spielt die Personalentwicklung eine wichtige Rolle. In welchen Bereichen bringen die neuen Mitarbeiter besondere Talente mit? Wie können ihre Fähigkeiten am besten gefördert werden? Innerhalb der Development-Phase gilt es Antworten auf diese Fragen zu finden und entsprechende Maßnahmen umzusetzen, um langfristig das volle Potenzial aus den Mitarbeitenden zu holen.

5. Phase: Retention

Im Kontext des Employee Lifecycles steht Retention für Beibehaltung oder Aufrechterhaltung. In dieser Phase geht es darum, den nun integrierten Mitarbeiter mittels individualisierter Personalentwicklung langfristig an das Unternehmen zu binden. Weiterbildungen, Aufstiegsmöglichkeiten und die ganzheitliche Förderung steigern einerseits diese Bindung und andererseits auch das Engagement von Seiten des Mitarbeiters. In dieser Phase zahlen sich die gegenseitigen Investitionen von Mitarbeiter und Unternehmen im besten Fall beidseitig aus.

6. Phase: Exit

Bestehen langfristige Unzufriedenheiten auf einer oder beiden Seiten, kann das zum Exit eines Mitarbeiters führen – auch andere Gründe können hier ursächlich sein. Ganz gleich, welche Motivation dahintersteht, das Ausscheiden eines Mitarbeiters sollte stets professionell und konstruktiv vonstattengehen. Mithilfe einer Exit Survey bzw. eines Mitarbeitergesprächs lassen sich hier Optimierungspotenziale aufdecken. Für das Unternehmen ist es zudem wichtig, mögliche Unsicherheiten innerhalb des Teams zu vermeiden.

7. Phase: Alumni

Für den aussteigenden Mitarbeiter einen angenehmen Exit zu schaffen, ist wichtig, um diesen „Alumni“ für sich zu gewinnen. Zum einen können die Erfahrungen eines Alumnis wertvolle Erkenntnisse für das Unternehmen bereitstellen. Zum anderen tragen Alumnis einen großen Teil zur Mund-zu-Mund-Propaganda bei – eine positive Exit-Erfahrung ist maßgeblich dafür, wie ehemalige Mitarbeitende das Unternehmen später bewerten. So schließt sich der Employee Lifecycle zu einem wirklichen Kreislauf, denn hier setzt die Attraction-Phase an.

Employee-Lifecycle-Modell: 5 oder 7 Phasen?

Klassische Modelle teilen den Employee Lifecycle in 5 Phasen ein, die mit dem Recruitment beginnen und mit dem Ausstieg enden. Diese Modelle berücksichtigen nicht, dass Arbeitnehmer schon vor einem aktiven Bewerbungsprozess ein Unternehmen als potenziellen Arbeitgeber bewerten können – positiv oder negativ. Und auch nach dem Ausscheiden hat ein ehemaliger Mitarbeiter immer wieder Berührungspunkte mit einem Unternehmen. Hier setzen 7-Phasen-Modelle an, die diese indirekten Touchpoints vor oder nach dem direkten Anstellungsverhältnis einbeziehen.

Der Employee Lifecycle als Teil eines ganzheitlichen HR-Managements

Aufgabe des HR-Managements ist, die Mitarbeitenden in allen Phasen des Employee Lifecycles zu unterstützen. Je besser die individuelle Förderung, desto besser die Leistung der Angestellten im Unternehmen. Innerhalb eines modernen HR-Managements hilft der Employee Lifecycle dabei,

  • passende Maßnahmen für die Mitarbeiterbindung auszuwählen.
  • mithilfe entsprechender Metriken die Wirksamkeit der Maßnahmen zu kontrollieren.
  • authentisches Feedback der Mitarbeiter zu den Maßnahmen einzuholen und Optimierungspotenziale aufzudecken.

In der folgenden Tabelle finden Sie Beispiele für diese 3 Punkte, die Teil einer Employee-Lifecycle-
Strategie sein können:

 

Phase HR-Maßnahmen Metrik Feedback-Methode
  • Attraction
Employer Branding, z. B. mit einem Corporate Blog Qualitative Auswertung* Befragungen
  • Recruitment
Mitarbeiter-Benefits Time to Hire, Cost of Hire, Offer-Acceptance-Rate Mitarbeiterbefragung zum Recruitment-Prozess
  • Onboarding
Anreize aus Phase 1 und 2 bestätigen Ramp Time Onboarding Survey
  • Development
Freiräume für persönliche Entwicklung Beförderungsrate Feedbackgespräche
  • Retention
Individuelle Perspektiven bieten Mitarbeiterzufriedenheit, Mitarbeiterengagement 360-Grad-Feedback, Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit
  • Exit
Konstruktiver Abschied voneinander Fluktuationsrate; qualitative Auswertung* Abschlussgespräch, Exit Survey
  • Alumni
Kontakt zu Alumnis halten, z. B. über Social Media Qualitative Auswertung* Befragungen

 

*Für diese Phasen lassen sich quantifizierbare Einheiten weniger gut zur Auswertung anwenden. Viel wichtiger ist es, in offenen Gesprächen und Beobachtungen qualitative Daten einzuholen, um Fragen wie „Warum?“ oder „Wie?“ beantworten zu können.

Nicht zu vergessen ist dabei, dass Mitarbeitende nicht nur einen beruflichen Zyklus durchlaufen, sondern sich auch als Privatperson in verschiedenen Lebensphasen entwickeln. Im besten Fall kann das HR-Management die Phasen des Employee Lifecycles auf das Privatleben eines Mitarbeiters abstimmen – zum Beispiel indem Arbeitnehmer mit Kindern dabei unterstützt werden, Job und Familie im Alltag zu vereinbaren.

Employee Lifecycle – zusammenfassende Definition

Der Employee Lifecycle beschreibt in verschiedenen Phasen, wie sich ein Mitarbeiter innerhalb eines Unternehmens entwickelt und welche Stationen er dabei durchläuft. Jede Phase innerhalb des Lebenszyklus birgt Potenzial, um die Mitarbeiterbindung zu optimieren. Damit gehört eine Employee-Lifecycle-Strategie zu einem ganzheitlichen Personalmanagement.
Je nach Employee-Lifecycle-Modell gibt es 5 bis 7 verschiedene Phasen:

  1. Attraction
  2. Recruitment
  3. Onboarding
  4. Development
  5. Retention
  6. Exit
  7. Alumni

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