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Burnout-Prävention: Strategien & Methoden für Arbeitgeber

Lesezeit: 8 Minuten


Allein in Deutschland waren im Jahr 2019 rund 185.000 Menschen von Burnout betroffen – Tendenz steigend. Mit einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 26 Tagen schadet eine Burnout-Erkrankung jedoch nicht nur dem Arbeitnehmer, sondern langfristig dem gesamten Unternehmen. Es ist daher in der heutigen Zeit unabdingbar, Präventivmaßnahmen zu ergreifen, um die psychische Gesundheit aller Mitarbeiter zu schützen. Worauf es dabei ankommt und wie Sie mögliche Problemherde in Ihrem Unternehmen ausfindig machen, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist Burnout?

Das Burnout-Syndrom hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Volkskrankheit entwickelt. Dennoch gelten psychische Erkrankungen insbesondere in der Arbeitswelt noch immer als Tabuthema. Was also ist unter der Erkrankung zu verstehen? Der Begriff Burnout bezeichnet einen krankhaften Zustand physischer und psychischer Erschöpfung, der in der Regel aus einem Zusammenspiel von übermäßigem Stress, zu hoher Belastung und damit einhergehender Überforderung resultiert. Zumeist liegen die Ursachen im beruflichen Umfeld, doch auch private Umstände wie beispielsweise die Pflege eines Angehörigen können zu einem Burnout führen.  Die Symptomatik eines Burnout-Syndroms ähnelt der einer Depression. Betroffene beschreiben ein Gefühl des „Ausgebranntseins“, extremer Lustlosigkeit und Erschöpfung. Eine Burnout-Erkrankung ist heilbar, unbehandelt verkürzt sie jedoch die Lebenserwartung. Experten raten daher dringend zu einer wissenschaftlich fundierten Therapie.

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Burnout-Syndrom: Ursachen und Symptome

Eine eindeutige Ursache für die Entstehung des Burnout-Syndroms gibt es nicht. Nicht jede Person, die unter beruflichem Stress leidet, erkrankt an einem Burnout. Für andere wiederum kann sogar Unterforderung und Langeweile im Job ursächlich sein. Grund dafür ist, dass neben den äußeren auch psychologische und intrapsychische Faktoren eine wesentliche Rolle spielen. Das eigene Selbstbild in Verbindung mit gewissen Persönlichkeitsaspekten, wie einem anerzogenen Leistungsdenken, können eine Burnout-Erkrankung begünstigen. Im Folgenden findet sich ein Überblick über einige mögliche Faktoren und Ursachen des Burnout-Syndroms.

Innere Faktoren Äußere Faktoren
Geringes Selbstbewusstsein / Selbstwertgefühl Mangel an Lob und Anerkennung
Übermäßiger Ehrgeiz Fehlende Work-Life-Balance
Zu hohe Selbstansprüche Zu großes Arbeitsaufkommen
Nicht „Nein“ sagen können Konflikte am Arbeitsplatz
Angst vor Jobverlust Eintönige Arbeit

 

Psychische Symptome eines Burnouts

Wie sich ein Burnout äußert und welche Symptome auftreten, ist von Patient zu Patient unterschiedlich sowie vom jeweiligen Stadium abhängig. Der Großteil der Betroffenen spricht von folgenden psychischen Symptomen:

  • Mentales „Ausgebranntsein“
  • Müdigkeit
  • Vergesslichkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Niedergeschlagenheit und Angstzustände
  • Depersonalisierung (negative bis zynische Einstellung gegenüber der Arbeit, Chefs oder Kunden)

Burnout – psychosomatische Symptome

Ein Burnout-Syndrom kann neben psychischen auch psychosomatische Symptome mit sich bringen, da die seelischen Belastungen das Immunsystem angreifen und schwächen. Zu den möglichen körperlichen Symptomen einer Burnout-Erkrankung zählen unter anderem:

  • Schlafstörungen
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Gewichtszu- oder -abnahme aufgrund von verändertem Essverhalten
  • Muskelverspannungen
  • Verdauungsbeschwerden und Übelkeit
  • erhöhter Blutdruck, Herzklopfen und Engegefühl in der Brust
  • verminderte Libido
  • Suchterkrankungen

Vorteile von Burnout-Prävention für Arbeitnehmer

Langfristig kann ein Burnout zu Depressionen und einer Arbeitsunfähigkeit führen. Laut dem BKK Gesundheitsreport 2020 sind 16,8 Prozent aller jährlichen AU-Tage in Deutschland auf psychische Störungen zurückzuführen. Auch die auf mentale Erkrankungen zurückzuführenden Frühberentungen steigen immer weiter an und liegen mittlerweile bei 43 Prozent (Deutsche Rentenversicherung Bund: Rentenversicherung in Zeitreihen 2018, S. 111). Es gilt also, bereits frühzeitig dafür zu sorgen, dass alle Mitarbeiter sich in ihrem Arbeitsumfeld motiviert, sicher und gut aufgehoben fühlen. Nur so lässt sich das Risiko einer Burnout-Erkrankung minimieren. In der Schweiz durchgeführte Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass ein gut geregeltes Gesundheitsmanagement folgende Vorteile für Unternehmen mit sich bringt:

  • Verbesserung der Gesundheit der Mitarbeiter
  • Höhere Motivation und Leistungsbereitschaft
  • Geringere krankheitsbedingte Fehlzeiten
  • Stärkere Mitarbeiteridentifikation

8 Tipps zur Burnout-Prävention am Arbeitsplatz

Um das Burnout-Risiko der Arbeitnehmer zu minimieren, ist es aus Arbeitgebersicht wichtig, das Mitarbeiterwohlbefinden zu steigern. Regelmäßige Umfragen können ein Stimmungsbild erzeugen und einen Eindruck davon vermitteln, wo im Unternehmen Handlungsbedarf besteht. Grundsätzlich lohnt es sich, für ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld die folgenden Aspekte zu berücksichtigen.

Flexible Arbeitsmodelle

Ein wichtiger Faktor, um einem Burnout vorzubeugen, ist die flexible Gestaltung der Arbeitszeit und des -orts. Teilzeit-Angebote, Möglichkeiten zur Remote-Arbeit sowie eine Gleitzeitregelung ermöglichen Arbeitnehmern, ihre Arbeit an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Methoden, die erwiesenermaßen zu einer Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit führen.

Realistische Ziele setzen

Um effektiv arbeiten zu können, ist es wichtig, keine utopisch gesetzten Ziele verfolgen zu müssen. Für Arbeitgeber empfiehlt es sich, die Anforderungen an ihre Mitarbeiter sowie die Deadlines für Projekte realistisch zu gestalten.

Work-Life-Balance fördern

Um eine gute Work-Life-Balance zu gewährleisten, ist darauf zu achten, dass Arbeitnehmer sich nach ihrem Feierabend nicht mit der Arbeit beschäftigen müssen. Überstunden sind ebenso zu vermeiden wie arbeitsbezogene Nachrichten oder E-Mails in den Abendstunden, am Wochenende oder gar im Urlaub.

Wertschätzung und Anerkennung

Eine Burnout-Erkrankung resultiert in vielen Fällen unter anderem aus einem Mangel an Lob und Wertschätzung der eigenen Arbeit. Umso wichtiger ist es, Arbeitnehmern regelmäßig persönliches Feedback zu geben und sie angemessen zu entlohnen.

Konflikte erkennen und aus der Welt schaffen

Streitigkeiten oder stetig brodelnde Konflikte innerhalb eines Teams führen zu einem negativen Betriebsklima, das es zu vermeiden gilt. Für Arbeitgeber ist es entscheidend, das Team stets genau zu beobachten und bei Bedarf einzugreifen. Sind die Fronten zu verhärtet, besteht die Möglichkeit, professionelle Unterstützung bereitzustellen und beispielsweise Mediationen in Betracht zu ziehen.

Unterstützung

In seinem Berufsalltag auf Schwierigkeiten zu stoßen bzw. kleinere oder größere Hürden bewältigen zu müssen, ist vollkommen normal. Hilfe anzunehmen oder gar aktiv zu suchen, sollte dabei kein Tabu darstellen. Aufgabe des Arbeitnehmers ist es, technische wie inhaltliche Unterstützung zur Problembewältigung zur Verfügung zu stellen.

Interne Hilfsangebote und Fortbildungen

Ein wichtiger Punkt zur Burnout-Prävention ist die Bereitstellung von internen Beratungs- und Hilfsangeboten. Hier können sich Mitarbeiter Informationen rund um Themen wie psychische Gesundheit, Stressbewältigung oder Konfliktlösung einholen. Auch ein gesundheitsbezogenes Fortbildungsprogramm kann dazu beitragen, Fähigkeiten wie Zeitmanagement oder die Kommunikation von Problemen zu verbessern. Betriebseigene Sportangebote wie Pilates oder Yoga verschaffen Arbeitnehmern einen Ausgleich zum Arbeitsalltag.

Mitarbeiter geeignet einsetzen

Überfordernde Aufgaben verrichten zu müssen, für die man keine Eignung besitzt, ist frustrierend und führt zu einem erhöhten Stresslevel. Umso wichtiger ist es, Mitarbeiter zielgerichtet einzusetzen, um ihre Motivation zu erhalten. Hier können regelmäßige Selbsteinschätzungen sowie Feedback innerhalb des Teams nützlich sein.

Burnout-Prävention: Mitarbeiterbedürfnisse erkennen mit Qualtrics

Um Stresspotenziale ausfindig zu machen und drohenden Burnout-Erkrankungen vorzubeugen, lohnt es sich, regelmäßige Zufriedenheitsumfragen durchzuführen. Qualtrics XM unterstützt Sie dabei, mithilfe von Mitarbeiterbefragungen mögliche Schwachstellen innerhalb Ihres Unternehmens festzustellen und Vorgänge zu optimieren, um die psychische Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zu schützen.

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