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Financial Wellness: Definition, Strategien & Beispiele

Lesezeit: 10 Minuten
Das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter hat große Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen und basiert in erster Linie auf drei Aspekten: körperlich, geistig und finanziell. Im Folgenden erläutern wir Ihnen das Prinzip der Financial Wellness und erklären, wie Sie diese nutzen können, um Ihre Mitarbeiter zu unterstützen.

Was ist Financial Wellness für Mitarbeiter?

Financial Wellness ist das Vertrauen und die Stärke, die Mitarbeiter empfinden, wenn sie wissen, dass sie ihre Rechnungen bezahlen, unerwartete Kosten stemmen und einer gesunden finanziellen Zukunft entgegensehen können. Arbeitnehmer, die Financial Wellness genießen, haben wenig Geldsorgen und wissen, wie sie mit diesen umgehen können. Sie erhalten ein angemessenes Gehalt, sind in der Lage, solide finanzielle Entscheidungen zu treffen, können Schulden und Ersparnisse verwalten und erleben keinen Stress, wenn sie an das Thema Geld denken. Ein gutes finanzielles Wohlbefinden sorgt dafür, dass Mitarbeiter keinen Geldstress und keine Geldsorgen mit zur Arbeit bringen. Sie können sich stattdessen voll und ganz auf ihren Job konzentrieren.

Mehr erfahren: Verbessern Sie das finanzielle Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter mit Umfragen zu Sozialleistungen

Warum ist Financial Wellness am Arbeitsplatz so wichtig?

Sich um Geld und Finanzen sorgen zu müssen, ist immer ungünstig und wirkt sich sowohl auf das Privat- als auch das Berufsleben negativ aus. Für ein Unternehmen ist dies von großer Bedeutung, da es mit folgenden Auswirkungen rechnen muss:

Fehlzeiten und Unpünktlichkeit

Eine Studie ergab, dass finanzieller Stress bei Arbeitnehmern zu 34 % mehr Verspätungen oder Abwesenheiten von der Arbeit führt. Mitarbeiter mit Geldsorgen fehlen außerdem 3,5 Arbeitstage pro Jahr, fast doppelt so viel wie Mitarbeiter mit finanziellem Wohlbefinden.

Rückgang der Produktivität

Einem Bericht von PwC zufolge sind finanziell gestresste Mitarbeiter stärker abgelenkt und weniger produktiv: 76 % der gestressten Arbeitnehmer gaben an, dass sich finanzielle Sorgen negativ auf ihre Produktivität auswirken, wobei 25 % der Befragten angaben, dass die Auswirkungen gravierend seien.

55 % der gestressten Arbeitnehmer wurden durch ihre Geldsorgen abgelenkt und verbrachten mehr als drei Arbeitsstunden pro Woche damit, sich mit ihren persönlichen Finanzen zu beschäftigen.

Höhere Fluktuation

Arbeitnehmer, die unter finanziellem Stress leiden, sind doppelt so häufig (42 %) auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz wie Arbeitnehmer ohne finanziellen Stress. Wenn Menschen befürchten, dass sie ihre finanziellen Verpflichtungen (Altersvorsorge, Rückzahlung von Schulkrediten, Hypotheken) mit dem Gehalt, das ihr Unternehmen bietet, nicht erfüllen können, werden sie aktiv in Erwägung ziehen, ihren Arbeitsplatz zu verlassen.

Schwierigere Einstellung und Rekrutierung

Ein Unternehmen, das seinen Mitarbeitern großzügige Financial-Wellness-Lösungen anbietet, von Coaching bis hin zu Hilfsprogrammen für Mitarbeiter, wird es leichter haben, Spitzenkräfte zu rekrutieren. Mit einem finanziellen Wellness-Programm für Mitarbeiter unterscheidet es sich von anderen Unternehmen, die diesen Vorteil nicht anbieten.

Beispiele für Financial Wellness-Programme für Mitarbeiter

Zu den häufigsten Financial-Wellness-Leistungen, die Unternehmen ihren Mitarbeitern anbieten, gehören:

Betriebliche Altersversorgung

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) ist ein Instrument, mit dem Arbeitgeber ihren Mitarbeitern eine zusätzliche Alterssicherung bieten können. Sie ergänzt die gesetzliche Rentenversicherung und ermöglicht es den Arbeitnehmern, durch Entgeltumwandlung oder Arbeitgeberzuschüsse ein finanzielles Polster für den Ruhestand aufzubauen. Durch die Bereitstellung einer bAV können Unternehmen die Employee Financial Wellness fördern, da diese sich weniger Sorgen um ihre finanzielle Zukunft im Alter machen müssen. Zudem stärkt es das Vertrauen und die Loyalität der Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen.

Leistungen für Bildung

Die Erstattung von Studiengebühren und die Unterstützung durch Studiendarlehen vom Arbeitgeber sind sehr gefragte Arbeitgeberleistungen, insbesondere bei jüngeren Arbeitnehmern, die mit Studienschulden belastet sind.

Finanzielle Beratung

Mitarbeiter vorab aufzuklären und zu coachen kann dazu beitragen, finanzielle Sorgen zu verhindern, bevor sie überhaupt entstehen. Nicht jeder Arbeitnehmer hat in seinem Alltag Zugang zu Informationen und Aufklärung über finanzielle Fragen, so dass ein solches Programm für das finanzielle Wohlbefinden der Mitarbeiter von großem Wert ist.

Da es einen Zusammenhang zwischen finanziellem Wohlbefinden und psychischer Gesundheit gibt, sollten Unternehmen in Erwägung ziehen, neben den Ressourcen für die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter auch ein Finanzcoaching anzubieten.

Spezifische Themen können sein:

  • Persönliche Finanzen
  • Haushaltsbudgetierung und Lebenshaltungskosten
  • Umgang mit Krediten und Schulden
  • Sparen
  • Besteuerung
  • Investieren
  • Miete oder Wohneigentum

Finanzielle Planung

Für eine längerfristige Perspektive kann die Finanzplanung Gespräche mit einem spezialisierten Finanzberater beinhalten:

  • Ruhestandsplanung
  • Investitionen
  • Aktienoptionen
  • Verwaltung von Vermögenswerten
  • Nachlassplanung

Individuelles Financial-Wellness-Programm für Mitarbeiter erstellen

Wie bereits erwähnt, können die negativen Auswirkungen von finanziellem Stress der Mitarbeiter innerhalb eines Unternehmens tiefgreifend sein. Arbeitgeber können diese finanziellen Herausforderungen angehen und dadurch das Selbstwertgefühl und die Arbeitsatmosphäre ihrer Mitarbeiter verbessern:

  • Fehlzeiten reduzieren
  • Produktivitätsverluste vermeiden
  • Bildung anbieten
  • die Arbeitsleistung verbessern
  • Gesundheitsprobleme vermeiden

Wie Unternehmen dabei am besten vorgehen können:

1.   Ziele festlegen

Es gibt zwei Hauptziele eines jeden Financial-Wellness-Programms:

  1. Mitarbeitern zu einem besseren finanziellen Wohlbefinden zu verhelfen.
  2. Erreichen von Arbeitgeberzielen wie Verbesserung der Produktivität, Steigerung der Mitarbeitermoral, Senkung der Fluktuationsrate.

Das Financial-Wellness-Programm wird höchstwahrscheinlich in der Verantwortung der Personalabteilung liegen und ist somit eine HR-Strategie. Personalabteilungen haben in der Regel Zugang zu den operativen Daten (O) und den Erfahrungsdaten (X) eines Unternehmens, die einen ganzheitlichen Überblick über die gesamte Organisation bieten.

Durch die Kombination der O-Daten mit den X-Daten können Arbeitgeber Anzeichen für eine Verschlechterung des finanziellen Wohlbefindens der Mitarbeiter mit Kennzahlen wie Fehlzeiten, Mitarbeiterfluktuation, Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterengagement erkennen. Mit diesen Informationen können sie eingreifen und Probleme beheben, bevor ihre Mitarbeiter durch finanziellen Stress ausbrennen.

2. Interne Herausforderungen identifizieren

Financial-Wellness-Dienste und ein Hilfsprogramm für Mitarbeiter sind nicht billig, vor allem wenn sie von einem Arbeitgeber angeboten werden. Dabei gilt es Folgendes zu beachten:

  • Kosten: Unternehmen müssen über ausreichend Kapital verfügen, um Kredite und Financial-Wellness-Lösungen anbieten zu können, auch wenn bestimmte gemeinnützige Organisationen, Finanzinstitute und Makler ggf. kostenlose Ressourcen anbieten.
  • Unterstützung durch die Unternehmensleitung: Die Unternehmensleitung muss den Nachweis erbringen, dass sich jedes vorgeschlagene Programm für Financial Wellness auszahlt.
  • Quantifizierung der Ergebnisse: Unternehmen müssen Financial-Wellness-Lösungen einrichten, um Daten zu sammeln, zu analysieren und  auf ansprechende Weise zu präsentieren, damit sie Maßnahmen ergreifen können.
  • Opt-ins: Nicht jeder muss oder will an finanziellen Wellness-Programmen für Mitarbeiter teilnehmen, daher ist es am besten, die Programme optional für diejenigen anzubieten, die sie am meisten brauchen.

3.   Zuhören, um die finanzielle Gesundheit der Mitarbeiter zu beurteilen

Eine einfache Methode, um herauszufinden, wie es um die finanzielle Situation der Mitarbeiter bestellt ist, besteht darin, sie zu fragen. Umfragen sind hierfür in der Regel die beliebteste Option. Dabei ist es sinnvoll, entweder Fragen zum finanziellen Wohlergehen in die Mitarbeiterbefragung aufzunehmen oder Umfragen zu versenden, die Aspekte der finanziellen Allgemeinbildung abdecken.

Wenn Unternehmen Umfragen durchführen, ist es ratsam, die folgenden Punkte zu beachten:

  • Sich darüber bewusst sein, dass die persönlichen Finanzen und die Einstellung der Mitarbeiter dazu ein sensibles und belastendes Thema sind.
  • Die Umfrage anonymisieren und die Mitarbeiter explizit darauf hinweisen.
  • Mit Mitarbeitern kommunizieren und sie aktiv in das Programm einbinden.

Beispielfragen für Umfragen:

Für eine Mitarbeiterumfrage ist es sinnvoll, eine Likert-Skala mit folgenden Stufen zu verwenden:

  • Stimme voll und ganz zu
  • Stimme weder zu noch stimme ich nicht zu
  • Stimme nicht zu
  • Stimme überhaupt nicht zu

Darauf folgt im besten Fall ein offenes Antwortfeld mit Fragen wie:

  1. Beeinträchtigen finanzielle Sorgen derzeit Ihr psychisches Wohlbefinden? Sagen Sie uns, welche Aspekte Ihrer Finanzen Ihr psychisches Wohlbefinden am meisten beeinträchtigen.
  2. Ich bin zuversichtlich, dass ich eine größere unvorhergesehene Ausgabe bewältigen kann. Bitte machen Sie weitere Angaben.
  3. Ich bin mit meinem Gehalt und meinen Leistungen zufrieden. Wie können wir Sie sonst noch unterstützen?
  4. Unser Unternehmen unterstützt Ihr finanzielles Wohlergehen. Bitte geben Sie Einzelheiten an, damit wir Ihre Antwort besser verstehen können.

4. Messgrößen festlegen, um den Erfolg des finanziellen Wohlbefindens von Mitarbeitern zu messen

Das finanzielle Wohlergehen der Mitarbeiter sollte bestenfalls eine zentrale Kennzahl des Mitarbeiter-Engagement-Modells sein. Mitarbeiter können sich nicht entfalten oder ihre bestmögliche Arbeit leisten, wenn sie aufgrund von Geldsorgen gestresst sind.

Ein erfolgreiches Programm zur Verbesserung der Employee Financial Wellness wird greifbare Ergebnisse liefern. Im Idealfall sollten positive Veränderungen bei den folgenden Kennzahlen feststellbar sein:

Es ist wichtig herauszufinden, wie es um die finanzielle Gesundheit der Mitarbeiter bestellt ist und welche betrieblichen Wellness-Programme bereits bestehen, damit Arbeitgeber ggf. Lücken und Risiken erkennen können.

6. Auf Datengrundlage zur finanziellen Gesundheit der Mitarbeiter handeln

Sobald Unternehmen wissen, in welchen Bereichen Sie Defizite haben oder sich verbessern müssen, können sie Mitarbeitergruppen und Programme zur Unterstützung der Belegschaft einrichten.

Jedes Unternehmen ist anders, und die Mitarbeiter fragen nach unterschiedlichen Dingen. Mit Qualtrics XM sind Arbeitgeber in der Lage, jeder Stimme in ihrem Unternehmen Gehör zu schenken, die richtigen Maßnahmen zur Verbesserung des finanziellen Wohlbefindens zu ergreifen und sich unabhängig vom wirtschaftlichen Klima um ihre Mitarbeiter zu kümmern.

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