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Sachzuwendungen an Arbeitnehmer: Definition & Beispiele

Lesezeit: 9 Minuten
Neben dem Gehalt gibt es für ein Unternehmen noch weitere Möglichkeiten, die Mitarbeiterzufriedenheit und damit die Mitarbeiterbindung zu stärken. Sachzuwendungen belohnen Arbeitnehmer neben dem Gehalt zusätzlich und sind in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt ein wichtiger Bestandteil, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und so neue Mitarbeiter anzulocken. Erfahren Sie hier alles über die Vorteile von Sachzuwendungen und wie sie diese erfolgreich in Ihr Unternehmen integrieren können.


Sachzuwendung – Definition & Beispiele

Sachzuwendungen sind nichtfinanzielle Leistungen, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitern anbietet, um ihren Beitrag zum Unternehmen zusätzlich zu ihrem Gehalt zu belohnen und anzuerkennen. Es handelt sich demnach um „nice to have“-Benefits, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitern nach eigenem Ermessen über die Grundvergütung hinaus anbietet.

Sachzuwendungen können den Ausschlag für Jobsuchende geben, sich bei einem Unternehmen zu bewerben und ein Aushängeschild für das Unternehmen darstellen, über das die Mitarbeiter gerne im Freundes- und Bekanntenkreis reden. Durch sie kann sich ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber am Arbeitsmarkt platzieren und von der Konkurrenz abheben.

Bei den Sachzuwendungen handelt es sich beispielsweise um:

  • Zuschuss zum Jobticket
  • Tankgutschein
  • Kostenloses oder bezuschusstes Mittagessen
  • Bereitstellung von kostenlosen Getränken und Obst
  • Homeoffice-Regelungen
  • Gesundheitsvorsorge und -kurse (bspw. Zuschuss zum Fitnessstudio)
  • Teamevents
  • Betriebliche Altersvorsorge und vermögenswirksame Leistungen
  • Kinderbetreuung
  • Diensthandy oder -computer
  • Dienstwagen oder -fahrrad
  • Möglichkeit, den Hund mit ins Büro zu nehmen

Darüber hinaus sind auch Geschenke oder andere Aufmerksamkeiten, beispielsweise zum Geburtstag oder zum Firmenjubiläum, Sachzuwendungen.

Jedes Unternehmen bietet ein anderes Sozialleistungsprogramm, das aus einer Reihe von Vergünstigungen besteht, die das Arbeitsumfeld, die Work-Life-Balance oder die Finanzen der Mitarbeiter verbessern. Dieses orientiert sich unter anderem an der jeweils eigenen Unternehmenskultur.

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Warum sind Sachzuwendungen wichtig?

Die Mitarbeiterfluktuation war nie so hoch wie heute: Unsere Daten zeigen, dass im Jahr 2022 35 Prozent der Arbeitnehmer damit rechnen, ihren derzeitigen Arbeitnehmer zu verlassen – ein Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die „Große Resignation“ hat diesen Trend in die Schlagzeilen gebracht, da Arbeitnehmer weltweit überdenken, was Arbeit für sie bedeutet und wie sie sie besser mit ihren Werten und Prioritäten in Einklang bringen können.

Um in einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt Top-Talente anzuziehen, müssen Unternehmen alles dafür tun, ein Mitarbeitererlebnis zu bieten, das sich von dem der Konkurrenz abhebt. Das bedeutet, dass sie ein Leistungsangebot schaffen müssen, das sowohl für Bewerber attraktiv ist, als auch die vorhandenen Mitarbeiter bindet und dafür sorgt, dass diese möglichst lange zufrieden, engagiert und erfüllt sind.

Um die Herzen und Köpfe der Mitarbeiter zu gewinnen, ist es jedoch nicht nur wichtig, die wertvollsten Sachzuwendungen anzubieten. Schließlich stehen diese neben einer ganzen Reihe anderer Faktoren, die die Employee Experience beeinflussen.

Dennoch spielen Sachzuwendungen eine besondere Rolle, wenn es darum geht, eine positive Bindung zum Unternehmen aufzubauen und den Mitarbeitern das Gefühl zu geben, von ihrem Arbeitgeber gesehen und geschätzt zu werden.

Sachzuwendungen für Arbeitnehmer: Was sind die Vorteile?

In erster Linie kosten Sachzuwendungen das Unternehmen Ressourcen wie Zeit und Geld. Doch sie bieten dem Arbeitgeber auch Vorteile. So kann das Unternehmen durch Zusatzleistungen seine Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt steigern und das Employer Branding verbessern. Dadurch lassen sich nicht nur bestehende Mitarbeiter an das Unternehmen binden, sondern auch neue Talente anwerben.

Durch Sachzuwendungen zeigen Unternehmen ihren Mitarbeitern Wertschätzung, was die Mitarbeiterzufriedenheit und –motivation steigert.

Sachzuwendungen für Arbeitnehmer entfalten ihre Wirkung durch verschiedene Faktoren, darunter:

Engagement

Die Gallup-Forschung zeigt, dass Employee Engagement vor allem durch gute zwischenmenschliche Beziehungen entsteht, insbesondere zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Mitarbeitervorteile, die das Teamgefühl stärken und die Beziehung zu den Vorgesetzten fördern, wie Team-Events, gesellschaftliche Veranstaltungen und Firmenessen, können das Engagement auf diese Weise direkt steigern.

Entwicklung

Möglichkeiten für die Personalentwicklung sind wichtige Faktoren für eine gute Mitarbeitererfahrung. Mögliche Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung der Mitarbeiter sind:

  • Unterstützung von Studiengebühren für diejenigen, die eine formale Qualifikation im Zusammenhang mit ihrer Arbeit anstreben.
  • Übernahme von Kosten für die Teilnahme an Kursen und Konferenzen.
  • Angebot eines Stipendiums für persönliche Ziele.

Wellness

Das Wohlbefinden der Mitarbeiter lässt sich durch alle Arten von Sachzuwendungen steigern. Dazu gehören solche, die sich direkt um die geistige und körperliche Gesundheit kümmern bis hin zu Leistungen, die eine gesunde Lebensweise fördern, wie nahrhafte Mahlzeiten am Arbeitsplatz, kostenloses Yoga und Sportprogramme. Wohlbefinden kann sich auch auf den Seelenfrieden beziehen. Dieser lässt sich beispielsweise durch Leistungen wie eine Betriebliche Altersvorsorge verbessern, die den Arbeitnehmern helfen, ihre finanzielle Zukunft abzusichern.

Wann sind Zuwendungen an Mitarbeiter steuerfrei?

Eine steuerfreie Zuwendung an Arbeitnehmer unterliegt strengen Kriterien und Regularien. Entscheidend ist bei der Frage nach der Steuerfreiheit vor allem der Geldwert der Sachzuwendungen. Liegt ihr Wert innerhalb einer gesetzlich vorgeschriebenen Grenze, handelt es sich um steuerfreie Sachzuwendungen.

Gutscheine, Produkte und Dienstleistungen sind als Sachzuwendung bis zur Grenze von 50 Euro im Monat steuer- und sozialversicherungsfrei. Dabei ist wichtig zu beachten, dass alle Sachzuwendungen zusammenzählen, die ein Arbeitnehmer innerhalb eines Monats erhält.

Geschenke zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Firmenjubiläen sind bis 60 Euro steuer- und abgabefrei. Diese Grenze gilt anlassbezogen. Das bedeutet: Fallen in einem Monat mehrere Ereignisse bei einem Arbeitnehmer an, sind auch mehrere Geschenke mit einem Höchstwert von 60 Euro möglich.

Es gilt zudem zwischen Sachzuwendungen und Geldleistungen zu unterscheiden, denn letztere sind nicht steuerfrei. Laut Einkommensteuergesetz sind zweckgebundene Geldleistungen zu versteuern, während Gutscheine und Geldkarten nicht zu den Einnahmen zählen. So ist ein zweckgebundenes Geldgeschenk nicht steuerfrei – ein Tankgutschein dagegen schon.

Daneben sind auch steuer- und sozialversicherungsfreie Einmalzahlungen möglich. Beispiele hierfür sind der Corona-Bonus oder die Energiepauschale.

Sozialleistungsprogramm verbessern: 3 effektive Maßnahmen

Sachzuwendungen sind für die Arbeitnehmer von heute sehr wichtig, und manche legen darauf sogar mehr Wert als auf ihr Gehalt. So zeigen beispielsweise die Benefits-Umfragen von Kienbaum und Kununu oder die Studie „Benefits & Wellbeing 2020+“ von Mercer, dass ein Großteil der Angestellten Sachzuwendungen einer Gehaltserhöhung vorziehen würde.

Doch wie lässt sich sicherstellen, dass ein Leistungspaket sein Potenzial voll ausschöpft?

1. Sachzuwendungen wählen, die mit Unternehmens- und Mitarbeiterwerten übereinstimmen

Die Zusammenstellung eines Sozialleistungspakets, das die Unternehmenswerte widerspiegelt, ist sehr wirkungsvoll. Es ist ein Weg, diese Werte zu leben und eine Unternehmenskultur zu fördern, die diese widerspiegelt.

Ein Unternehmen, das sich stark für Nachhaltigkeit einsetzt, könnte seinen Mitarbeitern beispielsweise auf Wunsch kostenlose Energiesparlampen oder bezahlte Freistellungen für ehrenamtliche Tätigkeiten in Umweltorganisationen anbieten. Diese wertorientierten Leistungen müssen nicht unbedingt einen hohen finanziellen Wert haben, aber sie haben für die Mitarbeiter eine tiefere emotionale Bedeutung.

2. Sicherstellen, dass die Mitarbeiter von den Sachzuwendungen wissen

Wenn man bedenkt, wie viel Wert die Mitarbeiter auf Sozialleistungen legen, ist es erstaunlich, dass die Mitarbeiter häufig nicht mit dem Sozialleistungsprogramm ihres Unternehmens vertraut sind. Das bedeutet, dass sie das Angebot nicht wahrnehmen. Umso wichtiger ist es, das Programm sichtbar und zugänglich zu machen und die Mitarbeiter regelmäßig daran zu erinnern, dass sie ungenutzte Leistungen haben. So lässt sich sicherstellen, dass die Bemühungen nicht umsonst waren.

3. In Erfahrung bringen, was die Mitarbeiter wirklich schätzen

Bei der Auswahl der Sachzuwendungen für Arbeitnehmer fühlen sich vielleicht unter Druck gesetzt, mit den führenden Unternehmen Schritt zu halten und deren Angebote zu übernehmen. Ein Leistungspaket zu erstellen, das sich ausschließlich an dem orientiert, was andere Unternehmen anbieten, erweist den eigenen Mitarbeitern möglicherweise einen schlechten Dienst. Denn welche die richtigen Zusatzleistungen sind, kann von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein.

Um sicherzustellen, dass das Leistungsangebot den eigenen Mitarbeitern alles bietet, was sie sich wünschen, ist es sinnvoll, Feedback zu den angebotenen Benefits einzuholen und auszuwerten. Auf diese Weise lässt sich ein Sozialleistungsprogramm erstellen, das den Mitarbeitern ein gutes Gefühl vermittelt, ohne Geld für Leistungen auszugeben, die bei den Mitarbeitern nicht gut ankommen.

Mit Qualtrics die richtigen Sachzuwendungen auswählen

Mit Tools wie der Conjoint Analyse von Qualtrics lässt sich vergleichen, wie sehr die Mitarbeiter verschiedene Kombinationen von Sachzuwendungen schätzen und welche Kompromisse sie zwischen konkurrierenden Optionen eingehen würden. Das Benefits Optimizer-Tool nutzt die Leistungsfähigkeit der Conjoint Analyse in einer einfachen und benutzerfreundlichen Oberfläche, um den richtigen Ansatz für ein individuelles Mitarbeiter-Benefits-Programm zu finden.

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